Da stehen dann die schönen Gestalten einer besseren Zukunft um mein Lager. Noch starr, aber von herrlicher Schönheit, noch schlafend – aber wer sie erweckte, der schüfe der Welt ein besseres Gesicht. (Ernst Barlach 1908).
So weiß ich jetzt, in was für einer Illusion ich die ganzen Jahre gelebt habe, glaubte Revolutionär zu sein und war nur Evolutionär. (Käthe Kollwitz, 1921).
Mit Ernst Barlach (1870–1938) und Käthe Kollwitz (1867-1945) kehren zwei Künstler in eine Kulturregion zurück, der sie leidenschaftlich verbunden waren und die ihre künstlerische Arbeit sichtbar beeinflusst hat. In ihren Werken spiegelt sich ein kultureller Transfer, der vor mehr als 100 Jahren begann und an den dieses Ausstellungsprojekt anknüpfen will.
Was Käthe Kollwitz ebenso wie Ernst Barlach zu berühmten Einzelpositionen der Moderne macht, ist ihr ungebrochenes Plädoyer für den Menschen in seiner existenziellen Situation. Weder Barlach noch Kollwitz haben jemals versucht, von dem Zustand der menschlichen Existenz zu abstrahieren, sondern sie haben ihn in das Zentrum ihrer Kunst gestellt und in starken Bildern festgehalten. Eindringlich sind diese Bilder bis heute. Beide sahen die Aufgabe ihrer Kunst darin, die Welt aus einem tiefen humanistischen Verständnis heraus verändern zu wollen. Die größte Leistung jedoch war sicherlich ihr unermüdliches Engagment für den Frieden.
Die Ausstellung „Ernst Barlach – Käthe Kollwitz: Über die Grenzen der Existenz“ versteht sich als Beitrag zum länderübergreifenden Dialog über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zwischen Deutschland, Belarus, Russland und der Ukraine. Konzipiert von der Ernst Barlach Gesellschaft Hamburg ist sie 2017/ 2018 im Nationalen Kunstmuseum Belarus in Minsk, im Nationalen Kunstmuseum Kiew und im Russischen Staatsmuseum St. Petersburg.
6.10 – 3.12.2017, Nationales Kunstmuseum der Republik Belarus, Minsk
23.02 – 01.04.2018, Nationales Kunstmuseum der Ukraine, Kiew
27.04 – 01.07.2018, Russisches Museum in St. Petersburg, Marmorpalast Verlängert bis 06.08.2018